Viele Bodybuilder suchen nach Alternativen zu Steroiden, dabei werden sie früher oder später auf SARMs aufmerksam. Meistens werden sie als weniger schädlich, aber ebenso wirksam beworben.
SARM ist die Abkürzung für selektiver Androgen Rezeptor Modulator. Es ist ein chemisches Präparat, das anabolen Steroiden ähnlich ist. Mittlerweile gibt es einige SARMs Produkte auf dem Markt. Sie sind unterschiedlich dosiert und haben dementsprechend stärkere oder schwächere Nebenwirkungen als andere.
Wirkungsweise der Hormone
Damit man die SARMs Wirkung begreifen kann, ist es wichtig, die Funktionen der Hormone zu verstehen. Es sind chemische Botenstoffe im menschlichen Körper, mit denen das Gehirn und die einzelnen Zellen miteinander kommunizieren. Darunter sind auch die Androgene. Es sind Hormone, die die männlichen physiologischen Eigenschaften bestimmen. Die tieferen Stimmen, die stärkere Muskulatur und den Bartwuchs. Testosteron ist das bekannteste Androgen.
Die SARMs Wirkung im Körper löst drei verschiedene Prozesse aus:
Es dockt an die androgenen Rezeptoren der Zellen an. Durch einen chemischen Prozess wandelt es sich in DHT (Dihydrotestosteron) um und verknüpft sich mit den Androgenrezeptoren. Eine weitere Umwandlung ist die in Östradiol (Östrogen) und die anschließende Anbindung an die Östrogenrezeptoren.
Die Besonderheiten
Sie wirkt im Körper auf zwei Arten. Auf bestimmte Zellareale und Gewebe haben sie eine größere Wirkung als auf andere. Muskel- und Knochenaufbau unterliegen einer starken Beeinflussung. Andere Körperbereiche Leber und Nieren bleiben unberührt. Der Organismus bindet die Modulatoren chemisch nicht so leicht in unerwünschte Verbindungen wie Östrogene und DHT ein.
Eine wichtige Eigenschaft von SARMs ist die Hartnäckigkeit gegen das Enzym 5-a-Reduktase, das an vielen Umwandlungsprozessen beteiligt ist. Es würd sonst das Testosteron in DHT umwandeln. Genau dieser chemische Vorgang sorgt für viele unerwünschte Nebenwirkungen bei anderen anabolen Steroiden.
Der selektive Androgenrezeptor hat auch eine Resistenz beim Aromataseenzym, das Testosteron in Östrogen umwandelt. Die Androgenrezeptoren unterdrücken die körpereigene Testosteronproduktion nicht so stark, weil sie weniger wirkungsvoll als chemisch zusammengesetzte Steroide sind. Nach dem Absetzen dieses Präparats erholt sich der Organismus deshalb leichter.
Viele Bodybuilder verwenden es hauptsächlich aus zwei Gründe: um Erfahrungen mit anabolen Wirkstoffen zu sammeln. Danach wissen sie in etwa, was passieren kann, wenn sie auf künstliche Steroide umsteigen. Anschließend nehmen einige Muskelaufbauer es zusätzlich zu den Steroiden. Vor Wettkämpfen soll es sehr hilfreich in der Definitionsphase sein. Sie erhöhen deren Wirkung, aber nicht die Nebenwirkungen für die Gesundheit.
Wie gut wirkt es?
Vorliegende Untersuchungen haben gezeigt, dass es beim reinen Muskelaufbau nicht so wirkungsvoll ist wie künstliche chemische Steroide. Wirksamer als die natürlichen Wirkstoffe sind sie aber allemal. Bei Bodybuildern sind diese Produkte beliebt, weil sie bei Dopingtests schwer nachzuweisen sind. Komplett frei von Nebenwirkungen sind sie nicht, die fallen aber bei entsprechend geringer Dosierung schwächer aus.
Die Erholungs- und Regenerationsphasen des Körpers sind im Vergleich zu chemischen Steroiden kürzer. Durch die teilweise starke Resistenz bei Umwandlungsprozessen in Hormone wie Östrogen und DHT sind die Nebenwirkungen auf bestimmte Organe und Stoffwechselabläufe überschaubar. Die selektiven Androgenen Rezeptor Modulatoren wirken auf einen Organismus nicht so stark anabol wie reine Testosterongaben. Das hat zur Folge, dass die natürliche Testosteronproduktion im menschlichen Körper kaum beeinflusst wird.